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Alternativen zur Kuhmilch

Seit Beginn von Ackerbau und Viehzucht, vor rund 10.000 Jahren, sicherte sie das Überleben, heute ist sie vor allem als Calcium- und Milcheiweißlieferant bekannt und steht auf unserem täglichen Speiseplan: Die Kuhmilch.

Die Milch einer Kuh dient eigentlich zur Versorgung ihrer Kälber. Genauso verhält es sich auch mit der Milch von stillenden Müttern, die zur Sättigung des Säuglings dient. Beide enthalten extra viele Inhaltsstoffe, die für eine optimale Versorgung im Wachstum sorgen. Der Mensch ist das einzige „Säugetier“, das noch im Erwachsenenalter Milch konsumiert, obwohl es aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht notwendig ist.

Die Produktion des Enzyms Laktase, das der Mensch für die Aufspaltung der Laktose (Milchzucker) benötigt, wird mit zunehmendem Alter zurückgefahren oder völlig eingestellt. Dieser Vorgang äußert sich bei den Betroffenen darin, dass laktosehaltige Produkte zunehmend schlechter vertragen werden. Wenn Symptome wie Blähungen, Durchfall und Übelkeit nach dem Verzehr von laktosehaltigen Produkten auftreten, könnte es sich um eine Laktoseintoleranz handeln. Falls Sie den Verdacht haben, kann dieser leicht von einem Therapeuten überprüft werden. In Deutschland leiden rund 12 Millionen unter dieser Unverträglichkeit.

Ebenso problematisch sind diverse Milcheiweiße in der Kuhmilch, wie Casein und Leucin. Bei Casein handelt sich aufgrund des Aminosäuremusters um ein artfremdes Protein. Leucin ist eine Aminosäure, die zu großen Teilen in der Kuhmilch vorkommt. Sie steigert das Wachstum von Fettzellen und die appetitanregende Ausschüttung des Hormons Leptin.

Milch ist nicht gleich Milch. Unter Milch verstehen wir landläufig Kuhmilch. Die Milch von Ziegen, Schafen und Pferden machen weniger als 1% der gesamten Milchproduktion aus. Die verschiedenen Milchsorten unterscheiden sich stark im Fett-, Zucker- und Eiweißgehalt sowie in der Verdaulichkeit.

Ziegenmilch enthält im Verhältnis zur Kuhmilch weniger Casein und mehr Albumine, welche leichter verdaulich sind. Das Fett enthält mehr mittelkettige und weniger langkettige Fettsäuren. Die Fettkügelchen sind kleiner, somit kann die Oberfläche von den Vedauungsenzymen leichter aufgespalten werden.

Schafsmilch hat eine ähnliche Eiweiß- und Fettstruktur wie Ziegenmilch. Sie besitzt den höchsten Anteil an essentiellen Fettsäuren, ist vitaminreich und gilt als die gesündeste Milch in unseren Breitengraden. Viele Kuhmilchallergiker können Schafsmilch problemlos konsumieren.

Milchersatzprodukte stellen eine verdauungsverträgliche Alternative dar. Wichtig ist natürlich die Herkunft und (Bio-)Qualität der Rohstoffe.

Die bekannteste Milchalternative ist der Sojadrink. Im Hinblick auf den Eiweißgehalt ist er vergleichbar mit Kuhmilch. Er kann ebenso geschäumt werden, obwohl der Geschmack zunächst vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist. Da die Sojabohne Isoflavone und Lektine enthält, wird sie oftmals kritisch betrachtet. Doch wie bei fast allem gilt: „Die Dosis macht das Gift.“ Es spricht sicherlich nichts dagegen, wenn das Produkt mehrmals die Woche verzehrt wird. Von einem täglichen, übermäßigen Verzehr, insbesondere bei einer Schilddrüsenproblematik, sollte abgesehen werden.

Doch das ist längst nicht die einzige Option! Milchersatz auf der Basis von Getreide wie Hafer, Dinkel und Reis oder durch den Einsatz von Nüssen wie Mandel, Hasel-, Macadamia- und Kokosnuss ist zunehmend verfügbar.

Nicht nur die geschmackliche Bandbreite ist groß, auch die Nährstoffzusammensetzung unterscheidet sich nach Produkt und Hersteller. Getreidedrinks enthalten in der Regel einen etwas höheren Kohlenhydratanteil als konventionelle Kuhmilch, wohingegen der Proteingehalt wesentlich geringer ist. Der Fettgehalt wird durch die Zugabe von Pflanzenöl beeinflusst und eine Prise Meersalz rundet den leicht süßlichen Geschmack ab. Wasserlösliche Ballaststoffe und wichtige B-Vitamine zeichnen Getreidedrinks aus. Nussdrink-Produkten wird meist Dextrose als Süßungsmittel zugesetzt. Dickungsmittel, additive Mineralstoffe wie Calcium und Aromen wie Vanille finden sich in vielen Produkten.

Für die, die nun Lust bekommen haben, mal einen Drink selbst herzustellen, hier eine kleine Anleitung.

Autor: Lothar Ursinus, Sabrina Bertele

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