Schuppenflechte (Psoriasis) – eine Rhythmusstörung?

Entsprechend dem Mondrhythmus erneuert sich die Haut alle 28 Tage. Bei der Psoriasis ist dieser Prozess um das 7-fache gesteigert. Durch was wird dieser Rhythmus gestört? Eine Behandlung der Hauterkrankung ist nur gemeinsam mit der Therapie des rhythmischen Systems dauerhaft erfolgreich.
Während meiner 30jährigen Praxistätigkeit war mir das Verständnis der physiologischen Abläufe im Körper immer eine große Hilfe. Ich musste mir vom Krankheitsgeschehen ein „Bild“ machen. Erst das Erfassen der Zusammenhänge führte mich zum Ansatzpunkt in der Therapie.
Meine Grundlage ist das Wissen um physiologische Abläufe im Körper so wie das Denken in Analogien. Traditionelle Kosmologien und Heilsysteme werden dabei mit Laboranalysen und medizinisch wissenschaftlichen Erkenntnissen verbunden.
Der Schlüssel in der Behandlung von Hautkrankheiten liegt im Verständnis der Hautphysiologie und -pathophysiologie, sowie in den Zusammenhängen der systemischen Medizin.

Epidermis

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Die Erkrankungsmöglichkeiten der Oberhaut (Epidermis) sind durch ihre Dreigliedrigkeit vorgegeben, die sich histologisch und funktionell deutlich unterscheiden.

Keimschicht (Stratum germinativum)
Barriereschicht (Stratum lucidum)
Hornschicht (Stratum corneum)

Die Keimschicht dient als innerste Zellschicht zur Regeneration der Haut. Hier findet die Zellteilung statt. Eine Tochterzelle wandert zur Oberfläche, die andere verbleibt und teilt sich erneut.

In der Barriereschicht findet bereits schrittweise ein Verhornungsprozess der Hautzelle statt. Der anschließende Übergang in die Hornschicht ist vergleichbar mit dem Tod der Hautzelle. Die hier befindlichen Zellen enthalten keine Zellorganellen mehr. Die Zellstruktur wird durch Fette zusammengehalten.
In der obersten Schicht lösen sich dann die Hornzellen voneinander, indem sich die Kontakte zwischen den Zellen auflösen.

Dieser gesamte Entwicklungsprozess von der Keimschicht bis zur Hornschicht dauert 28 Tage. Die Zellen eines Psoriatikers erreichen, nicht ausgereift, schon nach vier Tagen ihr Ziel. Sie sind schnell verhornt und vertrocknet und bilden später panzerartige Schuppen. Es kommt zu einer Verselbständigung der Keimschicht einerseits und der Hornschicht andererseits. Die vermittelnde und ausgleichende Funktion der Barriereschicht, die auch als Sinnesschicht bezeichnet wird, fällt aus. Der Hautrhythmus ist insgesamt tiefgreifend gestört.

Rhythmusstörung

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Die Haut weist einen besonderen Bezug zu den Silber-Mondprozessen auf. Ihre Regeneration entspricht dem Monatsrhythmus. Außerdem hat die Haut „Spiegelcharakter“, da sie im Äußeren innere Prozesse aufzeigt. So wie der Mond das Licht der Sonne reflektiert, ohne es selbst zu erzeugen, hat auch das Silber eine Beziehung zum Licht, welches es fast vollständig reflektiert. Die Haut gilt als „Spiegelbild“ der Seele und des Körpers. Die innere Empfindung und die seelische Verfassung können sich an der Haut abbilden. Auch körperliche Störungen der Nierenausscheidung oder Belastungen von Darm und Leber zeigen sich auf der Haut.
In der „Systemischen Medizin“ gibt es immer einen Gegenpol. Beim Silber-Mondprozess ist es der Blei-Saturnprozess. Der Saturn herrscht über das Ende, das ersterbende Leben. Alles Harte im menschlichen Körper hat einen Bezug zu den Saturnkräften: Knochen, Knorpel, Zähne, Haare, Nägel, Hornhaut. Auch das Altern ist ein saturnischer Prozess. Die Epiphyse als Drüsensystem und die Milz als Organsystem werden in der anthroposophischen Medizin dem Saturn zugeordnet.

Die gestörte Polarität von Blei und Silber findet man bei der Psoriasis wieder. Blei verlangsamt alle körperlichen Reaktionen des Bewusstseins, Nervensystems und der Organentwicklung. Im späteren Verlauf kommt es zur Erstarrung aller rhythmischen Vorgänge. Silber dagegen beschleunigt die Entwicklung und führt den Organaufbau vorzeitig zum Abschluss. Psoriasis ist eine rhythmische Störung im Blei-Silber-Prozess. Interessant dabei ist, dass wir im Ergebnis eine silbrige (schuppige) Haut finden. Beide Prozesse haben auf der körperlichen Ebene mit dem Drüsenstoffwechsel zu tun. Dieser sollte über das Labor im Rahmen einer Hormon- und Stoffwechselanalyse untersucht werden. Der Schwerpunkt in der Analyse liegt in der polaren Betrachtung der Drüsen- und der Stoffwechselorgane.

Therapie

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Die Therapie richtet sich nach dem individuellen Erscheinungsbild und der Laboranalyse. Nachfolgend einige Substanzen, die zur Mittelauswahl gehören:

Betula Cortex D2 (Birkenrinde) hat eine starke Wirkung auf die Polarität von Mond und Saturn. Die Birke gilt seit alters her als Heil- und Schönheitsmittel für Haut und Haare. Die dicke wulstige und aufgesprungene Borke am Stammgrund kann als Signatur der Heilwirkung bei Psoriasis (und allen trockenen Ekzemen) gedeutet werden.

Argentum metallicum praeparatum D12 (Silber) wirkt harmonisierend und strukturierend. Es reguliert entzündliche und überschießende körperliche Prozesse. Das Mittel hat einen Bezug zum Gehirn und den Gonaden.

Ceres Lycopus europaeus urt. (Wolfstrapp) hat eine starke Rhythmus-Bezogenheit. Belasten rhythmische Vorgänge, wie das Auf- und Absteigen des Hormonspiegels während des weiblichen Zyklus, Seele und Körper, wirkt Lycopus erleichternd. Es ist ein großes pflanzliches Mittel bei allen Rhythmusstörungen.

Ceres Angelica archangelica urt. (Engelwurz) unterstützt die Bildung einer schützenden Abgrenzung zur Wiederherstellung der Ordnung zwischen Innen und Außen. Der Mensch kommt auf körperlicher und seelischer Ebene wieder „in Fluss“. In meiner Praxis nutze ich die Kraft der Pflanze bei allgemeiner Drüsenschwäche und bei der Bewältigung von inneren oder äußeren Veränderungen im Leben meiner Patienten. Zur Zeit der Pubertät und des Klimakteriums oder Veränderungen in Familie oder Arbeitsplatz unterstützt und harmonisiert Angelica diese Entwicklungsprozesse. Damit gehört es als bewährtes Mittel in die Psoriasistherapie.

Ceres Taraxacum urt. (Löwenzahn) ergänzt Angelica, da es die Wandlung und Anpassungsfähigkeit der Lebenskraft unterstützt. Die geschwächte Leber, das Organ der Wandlung und Veränderung, zeigt sich im Labor durch niedrige Cholinesterasewerte. Taraxacum stärkt die Leberfunktion und somit die Verarbeitung aller Stoffwechselvorgänge und Prozesse auf seelisch-geistiger Ebene.

Die Therapie der Psoriasis oder besser der Rhythmusstörung ist eine individuelle Therapie. Es gehört immer auch die Ernährungsführung dazu. Die vom Stoffwechsel zu verarbeitenden Aminosäuren (Eiweiße) spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie werden von gesund & aktiv aufgrund der Blutgruppe und des Hormonsystems ermittelt. Neben Ernährung und homöopathischen oder pflanzlichen Mitteln ist es bei der Behandlung der Psoriasis wichtig, dass der Patient sein Leben wieder rhythmisch gestaltet.

Autor: Lothar Ursinus